Das Telefoninterview ist die letzte Station bevor man Sie persönlich kennenlernen möchte. Über die Hälfte aller Bewerber werden hier aussortiert. Unterschätzen Sie seine Wichtigkeit deshalb nicht und bereiten Sie sich genauso gut darauf vor, wie auf das Vorstellungsgespräch selbst.
Sorgen Sie für ein angenehmes Gesprächsumfeld. Werden Sie spontan angerufen und sind gerade auf der Autobahn unterwegs, bei Freunden oder am Arbeitsplatz, bitten Sie um einen späteren Termin. Auch wenn man Sie unvorbereitet anruft, dürfen Sie durchaus lügen und sagen, dass es gerade schlecht passt. Fragen Sie nach einem Termin in einer Stunde – das gibt Ihnen noch ein wenig Zeit zur Vorbereitung und zeugt von Souveränität.
Stellen Sie auch sicher, dass Sie den Namen Ihres Gesprächspartners verstanden haben, damit Sie sich auf die kommende Situation einstellen können. Auch hier ist nachfragen durchaus erlaubt, denn es macht einen großen Unterschied, ob Sie mit der Personalabteilung oder direkt mit Ihrem neuen Chef sprechen werden. Meistens können Sie sich über den Internetauftritt des Unternehmens erkundigen, um wen es sich bei der entsprechenden Person handelt, bzw. welchen Posten diese inne hat.
Schaffen Sie sich für das Gespräch eine Atmosphäre in der Sie jegliche Störung ausschließen können. Manche Kommunikationstrainer raten sogar dazu, sich für das Telefon-Interview gut anzuziehen und während dem Sprechen zu stehen, weil Sie dadurch am Telefon viel sicherer wirken und die Möglichkeit haben, leise auf und ab zu gehen – Bewegung ist das beste Hilfsmittel gegen Stress. Die Kleiderfrage bleibt Ihnen überlassen – stellen Sie jedoch sicher, dass keine störenden Hintergrundgeräusche zu hören sind, wie Verkehrslärm, andere Personen im Raum, oder Tastaturgeklapper.
Geben Sie Ihrem Gesprächspartner das Gefühl, in diesem Moment nur für Ihn da zu sein und sich voll auf das Telefonat einzulassen. Planen Sie für das Interview 30 Minuten bis eine Stunde ein. Übrigens kann man von der Länge eines Interviews nur selten auf die Qualität oder das zu erwartende Ergebnis schließen.
Halten Sie auf jeden Fall neben dem Telefon Ihre Bewerbungsunterlagen bereit, falls Sie Ihren CV nicht inzwischen eh auswendig herunterbeten können. Seien Sie auf Fragen zu einzelnen Stationen daraus gefasst – das ist eigentlich Gang und Gäbe.
Häufig werden Sie vor dem eigentlichen Interview angerufen, um einen Termin zu vereinbaren, oder erhalten eine Email mit Fragen auf die Sie sich vorbereiten sollen. Nutzen Sie diese Chance für Ihre Vorbereitung.
Empfehlenswert ist zusätzlich eine Skizze des möglichen Gesprächsverlaufs mit wichtigen Eckdaten, die Sie ansprechen möchten, sowie Informationen zum Unternehmen bereit zu halten.
Lesen Sie aber auf keinen Fall stur von Ihren Unterlagen ab – so kommt kein angenehmes Klima zustande. Wenn es Ihnen hilft, machen Sie kurze Notizen während des Gesprächs, so vermeiden Sie den Faden zu verlieren.
Seien Sie auf Standardfragen vorbereitet. Warum sind gerade Sie der Richtige für die Stelle? Warum bewerben Sie sich in diesem Unternehmen? Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
Hier hilft es, im Vorfeld ein sogenanntes Stärke-Schwäche-Profil anzulegen.
Bereiten Sie auch für das Telefoninterview eigene Fragen vor.
Am besten solche, die sich im Zuge Ihrer Recherche ergeben haben und die unmittelbar mit Ihrer zukünftigen Stelle zu tun haben.
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber gerade hier besonders wichtig und in der Aufregung schnell vergessen: Achten Sie auf die Regeln, die die Höflichkeit gebietet.
Auch wenn das Telefoninterview sehr wichtig ist und Sie viel von sich berichten möchten – fallen Sie Ihrem Gesprächspartner keines Falls ins Wort. Lassen Sie ihn ausreden und hören Sie aktiv zu. Erinnern Sie sich während des Sprechens an eine deutliche Aussprache, ein angenehmes Sprechtempo und eine angemessene Lautstärke. Kommen Sie bei Ihren Ausführungen schnell zum Punkt, lassen Sie sich aber auch nicht Alles aus der Nase ziehen.
Bedenken Sie, dass Mimik, Gestik und Körpersprache nicht ins Gewicht fallen, zu denen man ansonsten neigt, wenn man komplexe Zusammenhänge, oder persönlich schwer erklärbare Zusammenhänge verdeutlichen möchte. Drücken Sie sich also so präzise wie möglich aus. Man kann mit Routine am Klang der Stimme heraushören, ob der Gesprächspartner lächelt. Das sollten Sie auf jeden Fall tun, wenn Sie zum Hörer greifen. Sie werden merken, dass Sie sich viel lockerer und sicherer fühlen und automatisch positiver gestimmt sind.